Wir betreuen gerne Abschlußarbeiten in Informatik und Digitale Medien, sowie Arbeiten in Kunst- und Kulturwissenschaft und im Lehramt. Die Themen sind ziemlich frei wählbar, aber nicht beliebig. Grafik, Bild, Interaktion, Software, digitale Medien, Kunst, Museum, Semiotik, Theorie der Informatik sind Stichworte. Aus der Liste der vorgeschlagenen Arbeiten ist Genaueres ersichtlich. Oder aus der Liste der bereits betreuten Arbeiten.
Die folgenden Bemerkungen sind für Diplomarbeiten formuliert. Sie gelten für andere Arbeiten entsprechend.
- Mit der Diplomarbeit ist nachzuweisen: Die Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten auf wissenschaftlichem Niveau. Dazu muß man sich in ein spezielles Gebiet und eine spezielle Frage einarbeiten und die Ergebnisse auf wissenschaftliche Weise darstellen.
- Notwendig ist das sorgfältige Studium von Original-Literatur. Die erscheint in wissenschaftlichen Zeitschriften, Tagungsbänden, Technischen Berichten.
- Oft muß man erst ein einschlägiges Lehrbuch studieren. Das ist nur Vorbereitung, gehört noch nicht zur Arbeit.
- Eine eigene Programmentwicklung ist keine notwendige Bedingung für das Diplom. Sie ist aber nützlich, ratsam, manchmal fast hinreichend. Sie gibt Sicherheit. Verlangt Zeit. Macht Spaß.
- Für eine Arbeit in Grafischer Datenverarbeitung ist das Praktikum Grafische Datenverarbeitung die beste Voraussetzung. Wir gehen davon aus, daß die Person gute allgemeine Vorkenntnisse mitbringt. Wenn das nicht zutrifft, muß die StudentIn dafür sorgen.
- Wir sprechen das Thema ab. Drei Wege führen dahin:
- Die StudentIn formuliert ein Thema und wir stimmen zu. Sie arbeitet selbständig, wir dienen als Reflektor.
- Die StudentIn nimmt einen Vorschlag von uns an. Sie arbeitet unter Anleitung, hält Zwischenstationen ein; wir dienen als Projektleiter.
- Die StudentIn kommt mit Vorstellungen, wir zeigen Interesse, wir formulieren gemeinsam das Thema. Wir tragen beide Verantwortung; wir dienen als Anreger.
- Die erste Phase (ob kurz oder lang) endet mit der Formulierung des Themas. Ein schriftlicher Abriß gehört dazu: Fragestellung, Problemlage, Erkenntnisinteresse, Arbeitsplan, wichtige Literatur.
- Später soll eine kommentierte Gliederung der Arbeit folgen. Wir diskutieren sie. Sie wird Grundlage der weiteren Arbeit. Sie ist so genau wie möglich, so offen wie nötig. Sie wird fortgeschrieben.
- Die StudentIn besucht das DiplomandInnen-Seminar. Sie trägt dort auch vor, ein- oder zweimal. Das bringt Klarheit und Anregung. Während der Veranstaltungszeit findet das Seminar alle zwei Wochen statt.
- Es ist gut, frühzeitig einmal ein Kapitel zu formulieren. Wir lesen es und geben ein Feedback. Wir diskutieren. Das hilft.
- Spätestens vier Wochen vor der Abgabe ist eine komplette Version des Textes nützlich. Wir können i.d.R. noch so reagieren, daß Verbesserungen möglich sind, inhaltlich und formal.
- Initiative erwarten wir von der StudentIn. Aber wir fragen auch nach. Gut sind stets schriftliche Vorlagen für Besprechungen. Sie werden von Mal zu Mal vereinbart. Die StudentIn kann jederzeit um ein Gespräch bitten.
- Viele Studierende arbeiten auch während der Zeit der Diplomarbeit für Geld. Das ist nicht verboten, verlängert aber die Dauer oft beträchtlich. Nebenher kriegt man das Gesellenstück der Diplomarbeit nicht hin.
- Wichtig ist, aufs genaueste zu zitieren und alles zu belegen, was man schreibt. Englische Zitate werden englisch gemacht. Eigene Übersetzungen sind als solche zu kennzeichnen. Alle Literaturangaben, alle Zitate müssen auf den Buchstaben stimmen und vollständig sein.
- Die Stufen des Beleges von Aussagen sind:
- mathematischer Beweis
- technische Konstruktion (Software)
- empirischer Nachweis
- allgemeine Erörterung
- Literaturverweis
- dialektische Argumentation
- eigene Meinung
- Wer Hinweise gegeben, Fehler aufgezeigt, zum Gelingen der Arbeit irgendwie beigetragen hat, sollte mit einem Dank erwähnt werden. Es ist keine Schande, sich helfen zu lassen.
Wir freuen uns auf jede Arbeit die wir betreuen dürfen. Wir wünschen uns dazu Studierende mit Freude am Schönen, mit der Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik und mit einem skeptischen Blick auf die Welt der digitalen Medien.