compArt betrachtet die digitale Kunst unter dem Aspekt des Raumes.

Raum ist für uns aktual und virtual. Also immer real.

Aktualer Raum ist Raum, wie wir ihn als lebendige Menschen mit Körper und Geist kennen.

Virtualer Raum ist Raum, dem mindestens eine Dimension unserer Erfahrung fehlt.

Virtualen Raum können wir immer nur im aktualen Raum wahrnehmen, in dem wir anwesend sind.

Auch wenn wir sagen, "wir sind im Internet", sind wir dort nie so ganz.

Das compArt Konzept führt die digitale Kunst in folgenden Räumen zusammen:

• Raum der Daten und Fakten: Schlicht eine Datenbank. Über eine webbasierte Explorationsschnittstelle ist alles zugänglich, was die Datenbank enthält. Ihre Inhalte werden laufend verbessert und erweitert.
• Raum des Studierens und Gestaltens: Er ist überall dort, wo wir sind. Wo wir sind, sind wir tätig. Physikalischer Raum unserer Erfahrung und Anwesenheit. Insbesondere das »Ästhetische Labor« an der Universität Bremen (derzeit ein wenig verwaist). 
  Wir dringen in Bilder ein. Und erfahren so die Werke. Wir nehmen Werke zum Anlass für neue Werke. Z.B. einen Paul Klee zum Anlass für eine algorithmische Grafik (1965), eine algorithmische Grafik zum Anlass für eine interaktive Installation (2004), eine interaktive Installation zum Anlass für eine Medien-Fassade (kommt). Oder, ähnlich mit einem unvollendeten Napoleon-Portrait von Jacques David. 
• Raum der Werke und Galerien: Virtuelle Rekonstruktionen historischer Orte der Geschichte der Computerkunst. Die Künstler schaffen Werke, keine Kunst. Soll aus ihrem Werk Kunst werden, muss das Werk öffentlich gemacht, also ausgestellt werden. Das geschieht in Galerien und Museen. Wir rekomstruieren sie in computergrafischen interaktiven Installationen.
• Raum der Kunst und Gesellschaft: Ein Zugang zum Raum der Daten und Fakten, in dem alles vorhanden und einsehbar ist, was an der Basis existiert. Kräfte der Anziehung und Abstoßung halten die Gegenstände ständig in möglicher Bewegung. Wie in einem outer space bewegt sich ein Besucher durch diese fantastische, serendipitöse Welt. Serendipity: Das unabsichtliche Finden, das Finden ohne Suche. Picassos Finden. Erst die Gesellschaft macht ein Werk zur Kunst.